Klasse:            Reptilia (Reptilien)
 
Unterklasse:     Anapsida
 
Ordnung:         Testudinata
 
Unterordnung:  Cryptodira (Halsberger)
 
Familie:             Testudinidae (Landschildkröten)
 
Gattung:           Chelonoides ( früher Geochelone )
 
Art:                   Chelonoides carbonaria
 
Unterarten.       Derzeit keine Unterarten bekannt, Nord- & Südrasse noch nicht gesichert. Die unterschiedlichen Färbungen des Kopfes sind nur Varitäten der selben Art, natürlich wird man versuchen Gruppen mit ähnlicher oder gleicher Färbung zusammen zu stellen und weiter zu züchten um die Vielfalt dieser Art zu erhalten.
 
 Die Köhlerschildkröte, eine südamerikanische Landschildkröte hebt sich durch ihre bräunliche bis tiefschwarze Färbung des Rückenpanzers und ihre hochbeinige Gangart von den meisten anderen Landschildkrötenarten stark ab. Nicht nur ihr Aussehen, sondern auch ihre Lebensweise ist speziell. Sie lebt in Waldgebieten (vor allem in Waldlichtungen oder an Waldrändern), in Galeriewäldern entlang von Flussläufen oder in feuchten Grassavannen. Ihr riesiges Verbreitungsgebiet erstreckt sich über zwei typische Klimaregionen, den wechselfeuchten und den immerfeuchten Tropen. Sie ernährt sich hauptsächlich pflanzlich, ihr üppiger Lebensraum bietet ihr aber auch Gelegenheit, fleischliche Nahrung in Form von Aas sowie ab und zu Früchte zu sich zu nehmen. Das geht so weit, dass weibliche Tiere welche kein tierisches Eiweiss erhalten nicht fruchtbar sind!  Ihr Verdauungstrakt ist auf ein vielseitiges Nahrungsspektrum ausgelegt, auch süßes Obst wird gerne gefressen und gut vertragen.

 Artenschutzstatus. Liste 2 des Washingtoner Artenschutzabkommen / Anhang B der Artenschutzverordnungs.

Haltebewilligung: In Österreich ( und der restlichen EU ) ist die Haltung von Köhlerschildkröten meldepflichtig ( dem Amtstierarzt der zuständigen BH / Magistrat ). Man benötigt dafür einen Herkunftsnachweis vom Züchter ( Vorbesitzer ) bzw. eine Rechnung von der Tierhandlung. Eine Artenschutzrechtliche Genehmigung ( CITES ) ist für die Haltung nicht notwendig.
 
Die Köhlerschildkröte kommt in zwei verschiedenen Verbreitungsgebieten vor: Einerseits in Gebieten mit zwei Jahreszeiten, Trockenzeit und Regenzeit, andererseits in ganzjährig feuchten Klimata. Sie ist in ihrem natürlichen Lebensraum aufgrund der Zerstörung ihres Lebensraums, dem Verzehr durch Einheimische, sowie der Verschleppung durch den Menschen vom Aussterben stark bedroht.

Haltung: Ein geräumiges, gut isoliertes Gewächshaus ermöglicht eine optimale Haltung. Ein angrenzendes Freilandgehege eignet sich für die Haltung in den Sommermonaten.  Technische Einrichtungen, wie Heizung, Belichtung und Beregnungsanlage gewährleisten auch im Winter ein tropisches Klima: Tagsüber mehr als 26°C, nachts über 20°C. Die durchschnittliche Feuchtigkeit soll mindestens 80% betragen. Temperaturen von 20° C werden in ihrem Verbreitungsgebiet nie unterschritten.  Die Temperaturen sollen tagsüber lokal unter HQI- oder vergleichbaren Wärmelampen über 35° C erreichen. Diese Stellen dienen auch als Ablageplätze. Ein täglicher Regenguss leitet oft Paarungen ein und die sich am Boden bildenden Wasserlachen dienen der Wasseraufnahme. Für Tiere aus wechselfeuchten Klimata können durch Aussetzen der Regengüsse Trockenperioden simuliert werden. Als Bodensubstrat eignen sich feuchter Torf, Rindenmulch oder Rindenhäcksel.  eine Bademöglichkeit ist unbedingt vorzusehen, Köhler schwimmen ganz ausgezeichnet!

 Das Aussengehege muss neben besonnten Stellen auch genügend Schatten- und Versteckplätze aufweisen. Der Bewegungsdrang der Tiere ist außerordentlich groß. Innen- wie Aussengehege müssen großzügig angelegt werden.

 Ernährung:  Köhlerschildkröten ernähren sich vorwiegend pflanzlich. Wiesenkräuter und Spitzgräser werden gerne abgeweidet. In der Natur werden auch Blüten, Blätter und Pilze aufgenommen. Übertriebener Fruchtgenuss kann sich langfristig negativ auf Gesundheit und Fruchtbarkeit auswirken. Schnecken, Würmer oder Fisch ergänzen die Nahrungspalette.  Köhlerschildkröten brauchen regelmäßig Trinkwasser.

Haben Sie gewusst ? •Die hohen, stelzenartigen Beine ermöglichen die Fortbewegung in unwegsamem Waldgelände.
• Der dunkle Panzer absorbiert Licht besser als eine helle Grundfarbe, was eine optimale Ausnützung der spärlichen Sonneneinstrahlung im stark überwachsenen Lebensraum ermöglicht.
• Köhlerschildkröten scheiden keine Harnsäure in Form von weißer sämiger Masse aus, wie man es zum Beispiel von Europäischen Landschildkröten kennt. Dies ist ein Hinweis auf ihr feuchtes, wasserreiches Biotop. 
 
In Südamerika kommt noch eine zweite große Landschildkröte mit dunklem Panzer vor, die Waldschildkröte ( Chelonoides denticulata ). Die Verbreitungsgebiete dieser beiden Arten überschneiden sich in großen Bereichen, trotzdem ist kein einziger Fall einer Hybridisierung bekannt. Trotz der großen Ähnlichkeit sind die beiden Arten leicht zu unterscheiden, denn die bunten Schuppen auf den Beinen sind bei der Köhlerschildkröte immer rot, bei der Waldschildkröte gelb oder orange. Meist ist auch der Rückebnpanzer der Waldschildkröte eher bräunlich, die Köhler sind schwarz mit hellen Zentren der Rückenschilder•

Männchen und Weibchen können ganzjährig zusammen gehalten werden. Warme Regengüsse stimulieren die Männchen. Bei der Kopulation stoßen die Männchen quackende Laute aus und schwenken den Kopf hin und her. Die Eiablagen erfolgen während 2 bis 4 Monaten in mehreren Gelegen. Der Eiablageplatz besteht aus einer bis zu 20 cm tiefen Grube, gefüllt mit einem Erde/-Sandgemisch. Das Gelege besteht aus 4 - 8 runden oder ovalen Eiern.

 Krankheiten: •Üppige Ernährung und/oder zu wenig Bewegungsmöglichkeit führt zu Verfettung,  Jungtiere neigen bei zu trockener Haltung zu Höckerbildung und Erkrankungen der Atemwege.
 
Bebrütung und Aufzucht:  Bei einer konstant gehaltenen Bruttemperatur von 31.5° C erfolgt der Schlupf nach 115 - 150 Tagen. Die Feuchtigkeit im Brutapparat muss 90% betragen, das Bodensubstrat selbst muss trocken sein. Die Haltung und Ernährung erfolgen unter den gleichen Bedingungen wie bei den ausgewachsenen Tieren. Aufgrund der Größenunterschiede werden sie aber von den ausgewachsenen Tieren über mehrere Jahre hinweg getrennt gehalten, denn besonders bei der Fütterung von Fisch oder Fleisch schnappen die Tiere gierig zu - und der Schnabel ist messerscharf, geht so ein Biss daneben sind blutige Verletzungen garantiert..

Wichtiges in Kürze

Vorkommen: Panama, Kolumbien, Venezuela, Guyana, Surinam, Französisch-Guayana, Brasilien, Bolivien, Paraguay, nördliches Argentinien

 Größe: Länge: bis 40, im Gran Chaco sind Tiere gefunden worden welche über 60 cm gemessen haben

Besondere Merkmale: Haut: schwarze Grundfärbung mit eingestreuten roten Schuppen.
Panzer: hochgewölbt, bei Männchen tailliert.

Ernährung: Vorwiegend pflanzlich, gelegentlich mageres  Fleisch oder Fisch, Pilze. Frisches Wasser täglich anbieten.

Haltung: Gewächshaus, kombiniert mit Freilandgehege. Tagestemperaturen mind. 26° C, unter HQI-TS-Strahler bis 35° C, nachts mind. 20° C. Luftfeuchtigkeit hoch.
 

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